Knapp 40 Zuhörerinnen und Zuhörer lauschten dem Verkehrsexperten Markus Belz, der am Samstag, den 8. Februar im Schneppenbacher Dorfgemeinschaftshaus aus seinem Roman „Südtirol radelt“ vorlas. Mit unterschiedlichem Tonfall und Akzent ließ Belz die verschiedenen Charaktere des Romans plastisch werden.
Inhaltlich geht es in dem Roman um einen Wettbewerb, den die Regierung von Südtirol veranstaltet, um die Begeisterung für das Radfahren zu steigern. Daraufhin wurde im Publikum diskutiert, ob ein ähnlicher Wettbewerb auch im Kreis Aschaffenburg möglich wäre. So wie sich unsere Region beim Hypo-Lauf für das Laufen begeistern lässt, wäre auch ein Radwettbewerb nach Südtiroler Vorbild eine Idee, die z.B. der von den Grünen beantragte Radverkehrsbeauftragte anstoßen könnte, so Kreisrat Stephan Roth-Oberlies.
Bei Entfernungen bis 5 Kilometer ist das Fahrrad das ideale Verkehrsmittel. Mit Elektrofahrrädern sind sogar Strecken bis 15 Kilometer selbst im hügeligen Spessart gut zu
bewältigen. Leider werden bei begrenztem Straßenraum die Autofahrer am besten behandelt. Fußgänger und Radfahrer bekommen, was übrig bleibt. Der Referent wusste schon, dass es für Kommunalpolitiker schwer ist, Radwege und Radschutzstreifen durchzusetzen, wenn dafür Parkplätze wegfallen. Bürgermeisterkandidat
Marco Melges sieht sich in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass auch umweltbewusste Mitbürgerinnen und Mitbürger sicher in Schöllkrippen unterwegs sein können. Eine Lösung
könnten evtl. Einbahnstraßenregelungen sein, bei denen eine Autospur für den Rad- und Fußgängerverkehr zur Verfügung stünde. Belz hatte auch einfach und schnell zu realisierende Vorschläge: Die Installation von Fahrradbügeln vor Geschäften und öffentlichen Gebäuden, einen Verleih von Lastenrädern und die Mitgliedschaft der Gemeinde in der AGFK, der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommune, die für die Gemeinde wertvolle Beratungsleistungen erbringen
kann. Die Gemeinderatskandidatinnen und -kandidaten wollen sich für diese Vorschläge einsetzen. Gabi Demel aus Schneppenbach schlug vor, Markus Belz als Berater für Schöllkrippen zu engagieren.