Gemeinsame Sache machen
Schöllkrippen profitiert bereits jetzt von einer starken Dorfgemeinschaft. Sei es der Heimat- und Geschichtsverein, der die Vergangenheit des Ortes und des oberen Kahlgrundes aufarbeitet, seien es Besuche der Partnergemeinde Kochanowice in Polen, die Angebote der Vereine oder das Schulprojekt des Weltladens in Togo – es gibt vielfältige Aktivitäten, die von den Mitbürger*innen unterstützt werden.
Leider haben die Märkte, die in früheren Jahren die Bürger*innen Schöllkrippens zusammenbrachten, in der jüngeren Vergangenheit an Zugkraft verloren. Wir engagieren uns tatkräftig für den Erhalt solcher gemeinschaftlicher Unternehmungen, besonders, um den Zusammenhalt aller drei Ortsteile zu stärken. In diesem Zuge möchten wir ein Mobilitätsangebot schaffen.
Wir unterstützen die Forderung unseres Bürgermeisterkandidaten Marco Melges nach mehr Teilhabe für alle. Eine lebendige Gemeinde lebt davon, dass Menschen sich einmischen und mitgestalten. Unsere Idee ist, eine „Schöllkrippen-App“ zu entwickeln, die den Informationsfluss zwischen Verwaltung, Vereinen und den Bürger*innen wesentlich erleichtern soll. Auch können wir uns vorstellen, das Hilfe- und Kontaktnetzwerk „www.nebenan.de“ in und für Schöllkrippen einzurichten.
Gemeinschaft Raum geben
Aktivitäten brauchen Räume: Ob dies ein renovierter Saal „Neue Zeit“ oder eine Sport- und Kulturhalle ist, müssen zukünftige Verhandlungen mit der katholischen Kirche bzw. dem SV Schöllkrippen zeigen. Es ist uns ein dringendes Anliegen, auch für die Zukunft Räumlichkeiten für die Gemeinschaft zu sichern. Um den Zusammenhalt der Generationen zu stärken, möchten wir zudem die Idee eines Mehrgenerationenhauses verfolgen.
Im Alter selbstbestimmt wohnen
Wir möchten dafür sorgen, dass ältere Menschen so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung leben können.
Betreutes Wohnen, altengerechte Wohnungen sowie barrierefreies Busfahren sind Punkte, die uns wichtig sind.
Ortskern beleben
Der existierende und der drohende Leerstand von Gebäuden im Ortskern macht uns Sorge. Wir wollen versuchen, sich bietende Chancen zu ergreifen und Gebäude im Bereich der Lindenstraße zu erwerben beziehungsweise an Investoren zu vermitteln, um wieder mehr attraktiven Wohnraum für alle in Schöllkrippens zentraler Lage zu schaffen.
Junge Eigeninitiative unterstützen
Neben der guten Jugendarbeit in den Vereinen sollte es auch ein offenes Jugendangebot geben. Dazu werden geeignete Räume benötigt. Die Einstellung eines Jugendpflegers evtl. zusammen mit den anderen Gemeinden des oberen Kahlgrunds halten wir für notwendig, um den jungen Leuten Unterstützung zu bieten.
Jugendliche wollen mobil sein. Schüler*innen der Mittelschule besitzen im Gegensatz zu Realschülern und Gymnasiasten kein kostenloses VAB-Netzticket. Im Sinne einer Gleichbehandlung sollte die Gemeinde den Kauf eines U18-Tickets für die Mittelschüler aus Schöllkrippen unterstützen. Ebenfalls setzen wir uns für eine sichere Heimfahrt nachts und am Wochenende ein. Eine vielversprechende Lösung sehen wir im Einsatz von Anrufsammeltaxen.
Digitale Infrastrukturen begleiten und fördern
Wir unterstützen die Verbesserung eines schnellen Internetzugangs in Schöllkrippen. In der Zukunft plädieren wir für die Erweiterung des bereits auf „grüne“ Initiative installierten öffentlichen WLAN-Netzes in allen Ortsteilen.
Lokale Artenvielfalt stärken
Beobachten wir unsere Landschaft, stellen wir fest, dass so manches Naturschauspiel heute schon Seltenheitswert hat.
Die kleingliedrige Kulturlandschaft im Kahlgrund ist vielfältig bedroht:
- Alte Streuobstbestände brechen zusammen, weil sie nicht mehr gepflegt werden.
- An den Ortsrändern verschwinden Wiesen und Felder zugunsten von Bau- und Gewerbegebieten.
Das alles ist mit einem Verlust von Lebensräumen für Insekten, Vögel und Kleinsäuger verbunden. Die Gemeinde und ihre Bürgerinnen und Bürger müssen dem nicht tatenlos gegenüberstehen:
- Auf Initiative des Apfelweinstammtisches und der Schutzgemeinschaft Hofstädten werden zum Beispiel wieder Hochstamm–Obstbäume gepflanzt. Solche Initiativen müssen nach Kräften auch finanziell unterstützt werden.
- Wir setzen uns für eine Landwirtschaft im Zeichen der Natur ein. Hierfür ist uns eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Landwirt*innen wichtig.
- Schöllkrippen profitiert von einer großen Auswahl an regionalen Produkten. Wir möchten das Angebot für diesen Markt ausweiten und stärken.
Eine weitere Chance für die Landwirt*innen des oberen Kahlgrunds sehen wir in der Grünabfallbehandlung/-kompostierung, die jetzt noch zu Lasten der Müllgebührenzahler außerhalb des Landkreises stattfindet. Bei einer lokalen Lösung würden Transporte vermieden. Der erzeugte Kompost würde wiederum vor Ort zur Bodenverbesserung zur Verfügung stehen.
- Wir fordern, dass die Gemeinde einen sichtbaren Beitrag für den Artenschutz leistet, z.B. über den Verzicht auf Spritzmittel, das späte Mähen von Gräben oder Wegrändern und das Anlegen von Blühstreifen.
- Zusätzlich zu den schon geschützten Hohlen sollen auch Bachläufe und ihre Uferbereiche, sowie feuchte Talauen, Hecken und Steilhänge unter Schutz gestellt werden.
Volle Energie für den Klimaschutz geben
Ein sparsamer Umgang mit Energie ist im Interesse zukünftiger Generationen unverzichtbar. Hier sollte die Gemeinde sowohl Vorbild sein als auch werbend und beratend tätig werden. Außerdem zahlt sich Energiesparen für die Gemeindefinanzen aus.
Wir fordern daher:
- weitere energetische Sanierungen an Gemeindegebäuden, z. B. die Umstellung älterer Heizungsanlagen;
- individuelle Informationen für Hausbesitzer über die Förderprogramme zur energetischen Sanierung und Nutzung von erneuerbaren Energien;
- Umstellung der gesamten Beleuchtung in Gemeindegebäuden sowie der Straßenbeleuchtung auf LED;
- Reduzierung von Beleuchtung, auch aus Artenschutzgründen;
- Errichtung einer Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher auf dem Gewerbepark;
- Ausweisung von Aufforstungsflächen im Flächennutzungsplan zur zusätzlichen Speicherung von Kohlenstoff;
- Stromtankstellen in allen Ortsteilen.
Lebensgrundlage Wasser schützen
Wasser ist ein hohes, schützenwertes und knapper werdendes Gut. Deshalb streben wir an, Immobilien der Gemeinde nach und nach für Regenwassernutzung nachzurüsten. Wir wollen, dass auch in Zukunft die Wasserversorgung Schöllkrippens aus den eigenen Quellen sichergestellt ist. Zum Schutz unseres Wassers wollen wir das Vorsorgeprinzip konsequent anwenden.
Mobil sein in Schöllkrippen und darüber hinaus
Heute zum Einkaufen, morgen ins Kino oder zum Sport. Mobil sein gehört zu unserem Alltag. Damit wir auch ohne eigenes Auto schnell und bequem von A nach B kommen, wollen wir den Umstieg auf den umweltfreundlicheren öffentlichen Bus- und Bahnverkehr fördern.
Hierbei setzen wir auf
- die behindertengerechte Gestaltung aller Bushaltestellen im Ort;
- zusätzliche Expressbusse nach Aschaffenburg;
- die Kahlgrundbahn und die Busse nach Aschaffenburg im Stundentakt bis 23 Uhr;
- einen Anschluss für alle Züge und Busse der Linie 20 in die umliegenden Gemeinden zumindest mit Anrufsammeltaxi oder Rufbus;
- Verkürzung der Fahrzeiten der Bembel auf der Strecke nach Kahl sowie eine Taktverdichtung durch die „Express–Bembel“.
Unser Ziel:
Es soll möglich sein, in Schöllkrippen auch ohne Auto mobil zu sein. Für spezielle Bedarfe sollen Car-Sharing-Autos bereitstehen.
Die Verbesserung der Situation für Fußgänger und Radfahrer und der Schutz der Anlieger gehören zu unserer Verkehrspolitik.
Als Maßnahmen dazu fordern wir
- einen behindertengerechten Weg zum Seitzenberg von der Bahnhofstraße aus;
- die Anbindung der Supermärkte vom Kahltalradweg aus;
- verkehrsberuhigende Maßnahmen in den Wohngebieten und an den Ortseinfahrten;
- Tempo 30 in allen Wohngebieten und entlang der durchgängig bebauten Hauptstraßen;
- zusätzliche Querungshilfen für Fußgänger im Innenortbereich und in den Ortsteilen;
- zügige Beseitigung von Unebenheiten in Gehsteigen und behindertengerechte Gestaltung der Gehsteige in Kreuzungsbereichen;
- Durchsetzung der Rechte von Fußgängern und Radfahrern gegen rücksichtslose Autofahrer;
- Anlegen von Radschutzstreifen auf den Fahrbahnen, wenn der Platz für Radwege nicht reicht;
- Schließen von Lücken im Radwegenetz, z. B. Richtung Vormwald und in Schneppenbach Richtung Westerngrund;
- Vorantreiben des Baus eines Großkreisels im Bereich der Kreuzung von Laudenbacher-, Aschaffenburger-, Waag- und Bahnhofstraße.